Umzug mit Aquarium
Einleitung
Der Umzug eines Aquariums stellt eine logistische Herausforderung dar. Bereits im Vorfeld sind Fragen zu klären und den Umzug zu planen. Neben dem Transport von Becken, Unterschrank und Technik, ist das Wohlergehen der im Aquarium lebenden Tiere sicherzustellen.
Vor dem Transport:
Der neue Aufstellort des Aquariums sollte bereits vor dem Umzug feststehen. Bei Becken mit einem Volumen ab 720 Liter ist die Statik des Aufstellplatzes zu bedenken. In Altbauten mit Holzfußboden ist ein dauerhaft sicherer Stand nicht garantiert. Im Zweifelsfall sollte fachkundiger Rat von einem Statiker eingeholt werden. Damit Sie keine bösen Überraschungen erleben, lohnt sich eine Überprüfung der Stromversorgung am neuen Aufstellplatz. Sind ausreichend Steckdosen für die Technik vorhanden und funktionieren diese?
Damit die Bewohner Ihres Aquariums den Umzug unbeschadet überstehen, muss deren Transport im Vorfeld geklärt sein. Klären Sie folgende Fragen:
Wie lange dauert der Transport der Tiere?
In welchem Behältnis werden die Tiere transportiert?
Ist die Versorgung mit Sauerstoff ausreichend?
Wie kann ein Abfall der Wassertemperatur vermieden werden?
Wie vermeide ich Stress der Tiere?
Im Normalfall schadet Fischen, Schalentieren und Schnecken ein mehrere Stunden dauernder Transport nicht. Als Behältnis haben sich absolut saubere Eimer mit Deckel bewährt. Durch den Einsatz mehrerer Eimer haben Sie die Möglichkeit die verschiedenen Arten voneinander zu trennen. Dies mindert den Stress, dem die Tiere während des Umzugs ausgesetzt sind. Alternativ bietet der Fachhandel Fischtransportbeutel an. Diese sind jedoch empfindlicher als Eimer und können im schlimmsten Fall reißen.
In geschlossenen Eimern sinkt die Temperatur des Wassers deutlich langsamer ab und wegen der größeren Wasseroberflächenbewegung ist die Versorgung mit Sauerstoff weniger problematisch.
Der Umzug:
Gut vorbereitet steht dem problemlosen Umzug des Aquariums nichts mehr im Wege. Eine ausreichende Anzahl an Behältnissen für Bodengrund, Pflanzen und Technik erleichtert den Transport.
Schritt 1 – Abpumpen des Wassers
Wie bei einem normalen Wasserwechsel lassen Sie das Wasser ab. Achten Sie darauf, dass etwa ein Drittel im Becken verbleibt, um den Stress für die Tiere auf ein Minimum zu reduzieren und Fluchtmöglichkeiten zu erhalten.
Schritt 2 – Entfernung von Dekoration und Pflanzen
Während die Dekoration ohne besondere Aufmerksamkeit entnommen werden kann, bedürfen Pflanzen einer verstärkten Beachtung. Um Schäden am Wurzelwerk zu vermeiden, lockern Sie zunächst den Bodengrund um die Pflanze auf. Ziehen Sie diese dann vorsichtig mit allen Wurzeln heraus. Jetzt ist auch der ideale Zeitpunkt die Wurzeln zu kürzen und dadurch neue Wachstumsimpulse zu geben. Für den Transport der Pflanzen eignet sich ebenfalls ein verschließbarer Eimer.
Schritt 3 – Entnahme der Fische
Beginnen Sie mit den größeren Tieren. Diese lassen sich leichter einfangen, was sich positiv auf den Stressfaktor der kleineren Bewohner auswirkt. Bewährt hat sich die Methode mit zwei Fangnetzen zu arbeiten. Im Nachgang können Sie weiteres Wasser ablassen und danach die kleineren Bewohner einfangen.
Schritt 4 – Der Bodengrund
Sind Pflanzen und Bewohner aus dem Aquarium entfernt geht es an den Bodengrund. Der ideale Zeitpunkt um eine erste, grobe Reinigung des Bodengrunds vorzunehmen. Mit Hilfe des noch verbliebenen Wasser lassen sich grobe Schmutzpartikel auswaschen. Im Idealfall haben Sie die Möglichkeit den gesamten Bodengrund vor dem Transport zu reinigen. Dies erleichtert das Einrichten des Beckens am neuen Standort.
Schritt 5 – Die Technik
Beim technischen Equipment haben Sie nun auch die Möglichkeit die Filter einer Reinigung zu unterziehen. Achten Sie dabei aber unbedingt darauf, diese mit kaltem Wasser zu reinigen, um Bakterienkulturen zu schützen.
Der Wiederaufbau:
Stehen Unterschrank und Becken am neuen Aufstellort, geht es an den Wiederaufbau. Beginnen Sie, nach dem Anschluss der Technik, mit dem Bodengrund und lassen danach etwa ein Drittel Wasser ein. Dekorieren Sie das Becken nach Wunsch und setzen die Pflanzen ein. Im Anschluss wird das Becken mit einem weiteren Drittel Frischwasser befüllt. Ihre Bewohner setzen Sie mit dem Wasser aus den Transporteimern ein. Darin sind wichtige Bakterien enthalten, die Sie für das biologische Gleichgewicht benötigen. Zur Sicherheit kann abschließend ein Wassertest durchgeführt werden, in dem die wichtigen Parameter wie PH-Wert, Nitrit und Nitrat gemessen werden.
Fazit:
Der Umzug eines Aquariums ist kein Hexenwerk und lässt sich mit guter Vorbereitung und Sorgfalt mühelos realisieren.